Der Feuerring – die Metamorphose einer Skulptur
Stahl ist mehr als nur ein Material – er ist ein Element mit Gedächtnis. Als Naturprodukt trägt er die Spuren seiner Herkunft, seiner Bearbeitung und all jener Kräfte, die ihn geformt haben. Jeder Feuerring beginnt seine Reise in einem archaisch rostfarbenen Glanz, der Ring in hellem, fast silbrigem Stahl. Die Schale leuchtet in warmem Hellrost, der Ring selbst zeigt sich glatt, fast unberührt – jungfräulich.
Doch das ist erst der Anfang.
Mit jeder Nutzung, mit jeder Flamme, mit jeder Witterung beginnt der Feuerring zu leben – er verändert sich, entwickelt eine Patina, die so individuell ist wie sein Besitzer. Was anfangs rostfarben erscheint, verwandelt sich in eine dunkle Tiefe, in Schichten von Schwarz und Braun, durchwirkt von metallischem Schimmer – als würde das Feuer selbst seine Handschrift hinterlassen.
Jeder Feuerring ist ein Unikat. Es erzählt in feinen Linien, sanften Vertiefungen und leichten Kerben von seiner Entstehung. Manche dieser zufälligen „Zeichnungen“ sind so intensiv, dass sie fast wie gemalt erscheinen – Andreas Reichlin, Künstler und Schöpfer des Feuerrings, betrachtet sie als flüchtige Kunstwerke, die bald von der Nutzung und dem Feuer übermalt werden.
Doch auch das Verschwinden der Bearbeitungsspuren ist Teil des Werks. Die Veränderungen deines Feuerrings sind etwas ganz Besonderes und es lohnt sich, sich auf den Prozess der Veränderung einzulassen. Die Oberfläche wandelt sich – aus Hell wird Dunkel, aus Glanz wird Tiefe.
Dein Feuerring wird mit jeder Glut, mit jedem Mahl, mit jedem Moment im Kreis deiner Familie mehr zu einem Spiegel eurer gemeinsamen Zeit. Er trägt eure Geschichte – eingebrannt in dunklem Schwarz, getragen auf zuvor rostfarbenem Grund.
Wer sich auf diesen Prozess einlässt, erfährt nicht nur die Kunst des Feuerrings, sondern die des Lebens in seiner schönsten Form: einzigartig, echt und in ständigem Wandel.

